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Abu Nuhas / Carnatic

  • Nationalität: Britisch
  • Typ: Dampfsegler
  • Baujahr: 1862
  • Tonnage: 1776 GRT
  • gesunken: 14. September 1869
  • Position: Nordseite von Sha’ab Abu Nuhas
  • min.Tiefe: 20 m
  • max.Tiefe: 27 m

Überblick

Der Dampfsegler Carnatic lief am 8. Dezember 1862 in Poplar (England) für die berühmte britische Reederei P&O Company vom Stapel. Der Name stammt von einer Region in Indien. Der 98 m lange und 13 m breite Dampfsegler zeigte in seinen Linien die klassische Schönheit der Segelschiffe seiner Zeit. Trotz ihrer Dampfmaschine trug die Carnatic noch zwei Masten für eine Hilfsbesegelung. Die Reederei setzte das Schiff im Linienverkehr zwischen Großbritannien und Indien ein.

Beschreibung

Die Carnatic lief auf der Reise von Liverpool nach Bombay mit 27 Besatzungsmitgliedern, 203 Passagieren sowie einer Ladung aus Baumwolle, Kupferplatten und 40.000 Pfund Sterling in Gold in der Nacht des 13. September 1869 auf das Riff Shab Abu Nuhas auf. Das Schiff blieb zunächst auf dem Riff liegen, brach aber am 15. September trotz verschiedener Rettungsversuche auseinander und sank .

Das übertriebene Vertrauen in die Stabilität des Schiffs wirkte sich verhängnisvoll aus. Da die Carnatic nicht geräumt worden war und sich Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord aufhielten, riss das Schiff 27 Menschen mit in die Tiefe . Die Überlebenden retteten sich zunächst auf die Insel Shadwan und wurden später von der Sumatra geborgen.

Im Oktober 1869 barg ein Helmtaucher den größten Teil der Goldfracht sowie 700 Kupferplatten. Auch mehrere Leichen wurden entdeckt – ein Opfer steckte noch in einem Bullauge, durch das es vergeblich zu entkommen versucht hatte. 8.000 Pfund Sterling könnten sich noch im Wrack befinden. Gefunden hat sie bislang niemand – vielleicht sind sie heimlich geborgen worden oder unter Korallen verschwunden.

Das Wrack wurde 1984 wieder entdeckt und ist seitdem ein beliebtes Ziel für die Tauchboote aus Hurghada. Seitdem haben es Souvenirjäger gründlich geplündert. Die Carnatic liegt am Sockel des Riffs in einer Tiefe vom 20 bis 27 m auf der Seite. In der Mitte ist das Schiff stark zerstört, Bug und Heck sind gut erhalten. Die Holzdecks sind weggefault, so daß man gefahrlos in das Innere eindringen kann. Der Rumpf ist dicht mit Stein- und Lederkorallen bewachsen.

Hotspots

  • Besonders schön ist das Heck mit der für frühe Dampfschiffe typischen Schraube mit ihren langen schmalen Blättern und einer Heckgalerie aus großen Fenstern, das an ein Segelschiff des 18. Jahrhunderts erinnert. Auffällig ist auch der dick mit Steinkorallen überkrustete, weit vorspringende Bug. Man kann sich kaum mehr vom Herumstöbern zwischen den dick bewachsenen Deckträgern und den tieferen, dunkleren Winkeln des Schiffs losreißen, in die durch Luken und Löcher das blaue Licht des Meeres rieselt.
  • In entlegeneren Ecken findet man sogar noch ein paar Flaschen, die noch nicht von Souvenirjägern geplündert worden sind…
  • Die Carnatic ist als frühes Dampfschiff nicht nur ein Technikdenkmal, sondern mit ihrer trotz aller Beschädigungen deutlich hervortretenden Schönheit eines der beeindruckendsten Wracks nicht nur des Roten Meeres, sondern überhaupt.