Sudan Nord
- Zwischen Angarosh, der Mutter der Haie ( so lautet die arabische Übersetzung), Rumi, dem Riff von Jaques Cousteau und dem Wingate Riff, an dem die Umbria liegt, findest Du eine atemberaubende, unberührte Unterwasserwelt.
- Nicht ohne Grund hat Jacques Cousteau seine Precontinent II im Sudan gebaut. Das Unterwasser-Forschungsdorf kann auch heute noch betaucht werden und ist mit ein Highlight auf dieser Tour. Auch wenn die Bauten beeindruckend sind, sollte man jedoch nie den Blick ins Blauwasser vergessen.
- Häufig trifft man auf Strömung, in der sich Schwärme von Hammerhaien, Grauen, Weiß- und Schwarzspitzen Riffhaien tummeln.
Was zu sehen ist
Shaab Rumi
Die Ostseite
Bei der zeitweise auftretenden Strömung können an dieser Seite schöne Drifttauchgänge durchgeführt werden. Die Riffwand fällt steil in das tiefe Blau ab. Am südlichen Ende der Ostseite findet der Taucher ab 20 Meter einen schmalen Schräghang. In 30 bzw. 60 Meter Tiefe schmiegen sich kleine stufenartige Vorsprünge in den Abhang. Die gesamte Wand ist wunderschön bewachsen und riesige Gorgonien strecken ihre Fächer in die Strömung. Juwelen-Fahnenbarsche und Falterfische stehen dicht am Riff. Schwärme von Kupfer-Schnappern und Stachelmakrelen ziehen an der Wand entlang. Vor allem in den Morgenstunden steigen pelagische Grossfische aus der Tiefe empor. Bei einem Tauchgang können, neben verschiedenen Haiarten, gelegentlich auch Mantas angetroffen werden. Am Südende, im Bereich des Plateauansatzes, kann im Flachbereich eine kleine Ansammlung von Anemonen bewundert werden. Aufgrund des attraktiven Südplateaus werden Tauchgänge an der Ostseite selten unternommen.
Das Nordplateau
Die häufig auftretende Nordströmung sorgt auf dem dreistufigen Plateau für einen schönen Stein- und Weichkorallen-Bewuchs. Der erste Absatz befindet sich im Flachwasser bei 3 bis 4 Metern Wassertiefe. Zahlreiche Doktor- und verschiedene Falterfische bevölkern das spärlich bewachsene Riffdach. Bis in eine Tiefe von 12 Metern schliesst sich ein Schräghang an, der stellenweise mit Kolonien weisser und blauer Geweihkorallen besiedelt ist. Am Fusse dieses Hanges schliesst sich die zweite Plateaustufe an. Sie senkt sich stetig bis 30 Meter und ist mit zahlreichen Weichkorallen bewachsen. Der Fischreichtum ist auf dem Plateau nicht so gross wie an der Steilwand, an der zahlreiche Fische und andere Riffbewohner die Korallen mit quirligem Leben erfüllen. Unterhalb eines Abhanges beginnt in ungefähr 60 Metern Tiefe die dritte Stufe, auf deren Nordende ein grösserer Korallenhügel steht. Im Kanal zwischen Hügel und Abhang zeichnen sich manchmal Silhouetten von Hammerhaien ab. Vor allem in der Zeit vom Spätsommer bis zum Herbst ziehen sie häufig jenseits der für den Sporttaucher erreichbaren Grenzen ihre Bahnen. Auf der Ostseite schwimmen im flacheren Bereich Schwarmfische, wie zum Beispiel Stachelmakrelen, Kupfer-Schnapper und Rotmeer-Füsiliere am Riff entlang.
Shaab Rumi Süd Plateau mit Precontinent II
Es herrscht eine Farb- und Artenvielfalt, die einen Tauchgang zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Die Riffwand ist auf den oberen 15 bis 20 Metern stark zerklüftet und bildet zahlreiche Höhlen und Spalten aus. Darunter schliesst sich das zungenförmige Plateau an, das bis auf 30 Meter absinkt. Parallel zu seinem Ansatz befindet sich ein kleiner Kanal. Die mit zahlreichen Hartkorallen bewachsene Aussenseite fällt steil in die Tiefe ab.
Die Südwestspitze bildet eine Attraktion dieses Platzes: Im Freiwasser patrouilliert häufig eine Schule von Bogenstirn-Hammerhaien. Taucht man ein wenig ins Blaue hinaus, können mit etwas Glück diese zurückhaltenden Meeresbewohner beobachtet werden. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass nicht hektisch auf sie zugeschwommen wird, weil die scheuen Jäger sonst schnell wieder in den Tiefen. Doch Vorsicht: Die Strömung kann Dich sehr schnell ins Freiwasser ziehen, ohne dass Du die Chance hast, das Riff wieder aus eigener Kraft zu erreichen.
Nach einem Ausflug zur Südspitze kann anschließend das Plateau in seiner gesamten Pracht erkundet werden. In der Mitte steht ein pilzartiger, wunderschön bewachsener Korallenblock. Der Grund ist mit Gorgonien, Leder- und Steinkorallen bedeckt, auf denen Drachenköpfe auf vorbei schwimmende Beute lauern.
Am östlichen Plateauansatz liegt ein alter Haikäfig, der zum Projekt Precontinent II gehört. Daneben steht eine Gedenktafel, die an einen 1993 tödlich verunglückten österreichischen Taucher erinnert. Einen sehr zutraulichen Schwarm von Süsslippen lässt diesen Spot zu einem Traum für jeden Unterwasserfotografen werden. Mit geübtem Blick und etwas Glück entdeckt man auch einen Steinfisch, der gut getarnt auf Beute lauert. Im Flachbereich kann es zu Begegnungen mit Grauen Riffhaien kommen, die zusammen mit Weisspitzen-Riffhaien über das Plateau ziehen. Manchmal statten auch Delphine dem Riff einen Besuch ab.
Sanganeb Süd/West/Nord
Die Südseite mit dem Südwestplateau
Die mit Abstand meisten Tauchgänge werden auf dem Südwestplateau durchgeführt.
Die Südseite bildet bis in 10 Meter Tiefe eine senkrechte Riffwand und geht darunter in einen Schräghang über. Der obere Bereich ist zerklüftet und bildet zahlreiche kleine Höhlen und Spalten. Über Wäldern von Lederkorallen begegnet man Kurzstachel-Igelfischen.
Das Südwestplateau schliesst sich in Richtung Westen an. Auf seinem Ansatz, in einer Tiefe von 10 bis 15 Metern, stehen grosse Tischkorallen. Vom Grund erheben sich zahlreiche Peitschenkorallen, die zum Teil ganze Wälder bilden. Bei einer solchen Artenfülle fällt die Entscheidung schwer, in welche Richtung der Tauchgang fortgesetzt werden soll. Zum einen lockt das pulsierende Leben auf dem Plateau, andererseits können im Bereich der Kante, wie auch schon an der gesamten Aussenwand des Riffes, Graue Riffhaie, Schwarzspitzen- und Hammerhaie angetroffen werden. Mit etwas Glück können Meeresschildkröten oder vorbeiziehende Mantas erblickt werden.
Die Aussenkante des Plateaus beginnt an ihrem Ansatz bei 10 Metern und sinkt bis auf etwa 33 Meter am äussersten Südwestzipfel ab. An ihr verläuft die stark zerklüftete Aussenwand fast senkrecht und bildet Überhänge aus. Eine Anzahl von kleinen Korallensäulen, die zum Teil wunderschön mit lilafarbenen Weichkorallen besetzt sind, lädt zum Betrachten und Fotografieren ein. Ein grosser standorttreuer Schwarm von Barakudas zieht seine Kreise. Er ist so zutraulich, dass ein vorsichtiger Taucher bis auf Armlänge an einzelne Tiere heranschwimmen kann. Auch ein riesiger Schwarm von Stachelmakrelen ist häufig anzutreffen. Juwelen-Fahnenbarsche kommen in diesem Korallengarten in einer grenzenlos erscheinenden Anzahl vor. Auf dem Grund siedeln eine Vielzahl von Schwämmen, Lederkorallen, Gorgonien und Feuerkorallen. Am Fuss der oberen Riffwand zieht sich über das Plateau ein Sandstreifen entlang, auf dem grosse grüne Riesendrückerfische ihre Gelege in den Sand gegraben haben. Dort ist Vorsicht geboten, da sie ihre Nester aggressiv verteidigen. Die Riffwand über dem Plateauansatz ist bis 10 Meter so stark zerklüftet, dass sich Canyons gebildet haben. Sie sind bequem zu betauchen.
Nordplateau
Direkt an die Nordspitze schliesst sich ein langgestrecktes Plateau an.
Der Ansatz des Plateaus beginnt in einer Tiefe von 4 Metern. Aufgrund des Wellenganges und der häufig auftretenden stärkeren Strömung ist es nur selten zum Tauchen geeignet. Von seiner Aussenkante kann man jedoch wunderschön die vielen kleinen Rifffische beobachten, die im Spiel der Wellen umherschwimmen.
Unterhalb der ersten Stufe schliesst sich ein sehr schön mit Weich- und Steinkorallen bewachsener Schräghang an. Er mündet in 25 Metern Tiefe in einen Kanal. Die häufig starke Strömung macht ein Gegenanschwimmen unmöglich.
In nördlicher Richtung steigt das Plateau zunächst wieder bis auf 20 Meter an, um anschliessend in einen Steilabfall überzugehen. Entlang der Aussenseite ziehen Schwärme von Stachelmakrelen, Füsilieren und Kupfer-Schnappern vorbei. Unter ihnen wiegen sich Weichkorallen in der Strömung.
Der Schräghang bietet einen prachtvollen Anblick. Er ist mit zahlreichen Weichkorallen bewachsen und Fächerkorallen strecken ihre Körper in das freie Wasser.
Im flacheren Bereich kann man einem Barakudaschwarm oder grossen Gruppen von Doppelflecken-Schnappern begegnen..
Angarosh
Die nur wenige Meter aus dem Wasser ragende Insel hat eine lang gezogene Form und liegt 2,5 Seemeilen süd-südwestlich vom Abington Riff.
Das umgebende Riff weist eine eher dreieckige Form auf und fällt an seinen Aussenseiten steil in die Tiefe ab.
Am Südende befindet sich ein kleines, am Nordende ein grosses Plateau. Beide Plätze sind für mögliche Begegnungen mit verschiedenen Haiarten bekannt. Die Anzahl der Tiere ist von der Jahreszeit und der Wassertemperatur abhänging.
Durch die exponierte Lage muss mit starker Strömung gerechnet werden. Dies ist auch ein Grund dafür, dass auffallend grosse Schwärme von unterschiedlichen pelagischen Fischen anzutreffen sind.
Nordplateau mit Ostseite
Am Nordende nach Nord-Osten weisend liegt das grosse Plateau. An seinem Ansatz in 18 Metern Tiefe gibt es in der Riffwand eine grosse Höhle, die von zwei Anemonenfischpärchen mutig verteidigt wird.
Das Plateau sinkt gleichmässig bis auf 30 Meter ab, um sich nach einem Absatz in 40 Meter fortzusetzen.
Peitschenkorallen ragen empor und bilden an manchen Stellen geradezu kleine Wälder. Häufig kreist hier ein standorttreuer Schwarm von Barakudas.
Vor allem an der Plateauspitze muss mit starker Strömung gerechnet werden. Wagt sich der Taucher trotzdem bis zur Kante vor, kann er vor allem in den Morgenstunden die Meeresbewohner antreffen, die diesen Tauchplatz so berühmt gemacht haben.
Je nach Strömungsrichtung kann an der Ostseite des Riffs ausgetaucht werden. Für ein blosses Austauchen ist diese Seite viel zu schade, denn auch an diesem Riffabschnitt gibt es viel zu entdecken.
Südlich des Nordplateaus schliessen sich in 10 Meter einige Höhlen an, in denen Schwärme von Glasfischen Schutz suchen. In eine der Ersten gelangt man in 4 Metern Tiefe durch einen kleinen nach unten führenden Kamin. Durch den eigentlichen Zugang kann aus der Höhle wieder heraus getaucht werden.
Nicht weit vom Plateauansatz entfernt stösst der Taucher auf einen grösseren Korallenblock, der mit Anemonen geradezu überwuchert ist. Im Flachwasserbereich entfaltet sich die gesamte bunte Formen- und Artenvielfalt, die dieses Gewässer auszeichnet.
Westwand mit Südplateau
Im Gegenteil zur Ostseite ist die Westseite stärker von Spalten und Überhängen durchzogen.
Auffallend sind auch die Ansammlungen von Anemonen, die mit ihren in Symbiose lebenden Clownfischen die Aufmerksamkeit des Tauchers auf sich ziehen.
Ähnlich wie an der Ostseite verläuft die Riffwand bis 20 Meter senkrecht. Teilweise ist sie überhängend und geht in 40 Meter in einen kleinen durchzogenen Schräghang über. Unterhalb der Wasseroberfläche können Flötenfische beobachtet werden.
In Richtung des Südplateaus fallen blaue Rotzahn-Drücker auf, die in großer Anzahl dicht an der Riffwand schwimmen. Um das Südende herum gibt es einen schmalen Flachwasserstreifen, der jedoch auf Grund des Wellengangs zu flach zum Tauchen oder Schnorcheln ist. Er ist mit eine Vielzahl bunter Riffbewohner bevölkert.
Unterhalb dieses Abschnittes befinden sich in der Riffwand grössere Höhlen. Das kleine Plateau fällt in zwei Stufen bis auf 45 Meter Tiefe ab. Auf der ersten Stufe stehen in ungefähr 20 Metern einige schön bewachsene Korallenblöcke. Auf Höhe der Zweiten beginnt das Revier der pelagischen Grossfische. Je nach Jahreszeit bestehen gute Chancen verschiedenen Haiarten zu begegnen.
Qita el Banna
Die Südostseite
Die stark zerklüftete Riffwand verläuft auf den oberen 15 Metern stellenweise überhängend. Entlang der Wand haben sich viele kleine Canyons ausgebildet, in denen Soldatenfische Deckung suchen. Der Taucher kann auf Gruppen von Riesen-Süsslippen stossen, die am Hang entlang ziehen - für Unterwasserfotografen ein attraktives Motiv.
Am Südende der Wand erstreckt sich bis in 40 Meter Tiefe ein Schräghang. Unter ihm liegt eine grosse Höhle. Auf dem teilweise sandigen Grund der Höhle ruhen Weissspitzen-Riffhaie. Farbenprächtige Korallenformationen und die scheinbar bodenlose Tiefe fesseln den Besucher. Sie verleitet jedoch dazu, Zeit und Tiefe zu vergessen. Durch die zahlreichen Schwarmfische, wie zum Beispiel Juwelen-Fahnenbarsche, und die vielen kleinen Höhlen hat auch der flachere Bereich jede Menge Interessantes zu bieten.
Westseite mit Nordplateau
Die Westseite fällt steil bis in eine Tiefe von über 70 Metern ab. Unterbrochen wird der Steilabfall auf 40 Metern Tiefe durch einen kleinen Sockel. Ähnlich wie die Ostseite ist die Riffwand auf den oberen 10 Metern stark zerklüftet, wodurch sich kleine Höhlen gebildet haben. In diesen können verschiedene Korallenbewohner entdeckt werden.
An der gesamten Riffwand ziehen Schwärme von Rifffischen, wie Nasendoktorfische oder Gelbkopf-Schnapper, entlang. Grosse Gorgonien strecken ihre Fächer in die Strömung, um planktonische Organismen aus dem Wasser zu filtern.
Am Nordende von Qita 'el Banna befindet sich ein kleines, mit Korallenköpfen bewachsenes Plateau. Es beginnt in 10 Metern Tiefe, führt seicht abwärts und mündet an seiner Aussenkante in eine Steilwand. Richtet der Taucher seinen Blick an dieser Kante in die Tiefe oder ins Freiwasser, so bestehen gute Chancen, grosse pelagische Meeresbewohner zu entdecken.
Merlo Riff
Westseite
Auf der Westseite kann man schon von weitem die Überreste der Freedom sehen. Das österreichische Safariboot lief durch einen Navigationsfehler im Oktober 1999 auf das Riff. Das Schiff wurde innerhalb weniger Tage von einheimischen Fischern fast völlig demontiert - inzwischen sind nur noch der ausgeschlachtete Rumpf und das abgesägte Bug zu sehen. Das Merlo Riff wird häufig von Safaribooten angelaufen. Wegen seiner exponierten Lage muss auch hier mit Strömung gerechnet werden, wobei diese meistens nicht so stark ist wie beim Abington Riff.
Ostseite
Die Riffwand verläuft teilweise überhängend bis zu einer Tiefe von ungefähr 15 Metern.
In diesem Bereich ist das Riff stark zerklüftet und von vielen Spalten durchzogen. Zahlreiche Riesenmuränen finden dort ein Versteck und warten auf die Nacht, um im Schutze der Dunkelheit ihrer Beute nachzustellen. Manche Spalten sind so groß, dass bequem in sie hinein getaucht werden kann.
Innen können im diffusen Licht vereinzelt Korallenbewohner entdeckt werden, die sich vor ihren Feinden verbergen. Am Fuße der Wand beginnt ein leicht abwärts geneigter, schön bewachsener Schräghang. Er ist mit kleinen bis mittelgroßen Korallenblöcken übersät und von vielen Riffbewohnern bevölkert. Der Korallenbewuchs ist so dicht, dass nur kleinere Sandflächen zu finden sind auf denen vereinzelt Weißspitzenhaie ruhen.
Neben den verschiedenen Arten von Hart- und Weichkorallen steht über die gesamte Ostseite verteilt eine größere Anzahl von Tischkorallen.
Daneben haben sich Kolonien von Pracht- und Blasenanemonen angesiedelt und am Schräghang schwimmen Schwärme von Nasendoktorfischen. An seinem Ende fällt die Außenwand steil in die Tiefe ab. Die Kante verläuft im Norden in einer Tiefe von ungefähr 40 Metern und steigt in Richtung Süden bis in den Bereich von 25 Metern an. In diesem Abschnitt ziehen Gruppen von Napoleons am Riff entlang und nähern sich neugierig den vorbeischwimmenden Tauchern.
An der Nordspitze befindet sich ein dreistufiges Plateau. Die erste Stufe umfasst den Flachwasserbereich bis in eine Tiefe von 2 Metern. Auf der Westseite können zwei tiefe Einschnitte leicht betaucht werden und unter einem kleinen Überhang in 15 Metern Tiefe steht ein Schwarm Glasfische. Am Fuße einer zerklüfteten Riffwand beginnt in 25 Metern die zweite Stufe. Der Grund fällt tief bis auf 30 Meter ab, um in eine Steilwand überzugehen. Das Plateau ist schön bewachsen, dominiert wird es jedoch von einem großen Korallenfelsen auf der Westseite. Er ist wunderschön mit Weich- und Steinkorallen überwuchert und bietet Unterwasserfotografen interessante Motive. Darunter kann die dritte Plateaustufe erspäht werden.
Wingate Riff mit Umbria
Trotz der gefährlichen Lage in der Hafeneinfahrt von Port Sudan wird die „Umbria" nicht geborgen. Um das Wrack mit seinen zum Teil noch aus dem Wasser ragenden Davits wird eine Verbotszone ausgesprochen und anschliessend sich selbst überlassen.
Neun Jahre nach ihrem Untergang erweckt die „Umbria" das Interesse des damals 30 Jahre alten Hans Hass. Seine Kontakte zum Gouverneur von Port Sudan ermöglichen es ihm schließlich, an der „Umbria" zu tauchen.
Sein Foto- und Filmmaterial trug erheblich zum Mythos des Wracks bei.Inzwischen zählt die „Umbria" zu den bekanntesten Wracks im Roten Meer.
In Sichtweite vor Port Sudan gelegen bildet sie zumeist den Auftakt oder das Ende einer Tauchsafari. Auch wenn die Sammelwut so mancher Taucher hier ihre Spuren hinterlassen hat, hat die alte Dame mit der explosiven Fracht nichts von ihrem Scharm verloren. Die Untergangsstelle lässt sich problemlos an den vier Davits, die auf der Steuerbordseite aus dem Wasser ragen, erkennen. Der sedimentreiche Untergrund, die unmittelbare Lage zur Hafeneinfahrt sowie die geringen Strömungen tragen häufig zu einer verminderten Sicht bei.
Das Wrack liegt 75° zur Backbordseite geneigt. An den intakten Bug schliessen sich die drei vorderen Laderäume an. Mittschiffs finden sich die Mannschaftsquartiere sowie die Brücke. Zum Heck folgen zwei weitere Laderäume sowie das Achterdeck. Sowohl die Laderäume als auch die Mittschiffsaufbauten lassen sich bequem erkunden.
Aufgrund der extremen Schräglage sowie der gefährlichen Ladung ist jedoch äusserste Vorsicht beim Anfassen von Gegenständen geboten. Nähert man sich dem Bug der „Umbria" aus dem freien Wasser, so zeichnet sich der steil aufragende Bug Steven mit dem Flaggstock mystisch im grünlichen Wasser ab.
Die beiden Ankerketten verlaufen zum Grund, die „Umbria" lag ja vor Anker als sie versank. Die Ankerwinsch und die Reling sind mit Korallen überzogen.
Die Deckbeplankung ist zum Teil noch in einem erstaunlich guten Zustand. Die kleinen Ladeluken sind ein Hinweis auf das Alter des Schiffs. Im ersten Laderaum, dessen Zugang sich auf dem Vordeck befindet, lagern neben der allgegenwärtigen Munition Holzkisten, elektrisches Material sowie Flugzeugreifen. Im zweiten, etwas grösseren Laderaum finden sich Bomben, Granaten sowie Stielhandgranaten. Die von den Sprengkörpern getrennt aufbewahrten Zünder liegen nahezu in jedem Laderaum verteilt herum. Der dritte Laderaum zählt zu den am meisten besuchten.
Neben Zementsäcken und anderem Baumaterial finden sich hier Weinflaschen und Marmeladengläser.
Durch einen schmalen Durchlass back- bzw. steuerbords gelangt man in der ersten Ladeebene in den Mittschiffsbereich, wo drei Fahrzeuge stehen.
Die Fiat 1100 Lunga wurden speziell für den Geländeeinsatz in den italienischen Kolonien konzipiert. Leider hinterliessen bereits etliche Taucher an den Fahrzeugen ihre Spuren. Das feine Sediment lässt bereits nach kurzer Zeit die Sicht auf null sinken, so dass nach Möglichkeit dieser Schiffsteil mit kleinen Gruppen in grösseren Abständen besucht werden sollte. Der Mittschiffabschnitt mit der Brücke und seinen Aufbauten kann problemlos auch schnorchelnd erkundet werden. Steuerbords ragen 4 leere Davits aus dem Wasser. Auf dieser Seite liegt auch ein einzelner Baderaum mit WC, Badewanne und einem aus Emaille bestehenden Waschbecken.
In den gewaltigen Maschinenraum gelangt man entweder über eines der geöffneten Oberlichter hinter dem Schornstein oder durch die von achtern zugängliche Werkstatt. Der mehrstöckige Raum ist in den oberen Abschnitten leicht zu betauchen, die unteren bleiben erfahrenen Tauchern vorbehalten.
Laufroste grenzen die zahlreichen Aggregate ein. Auf dem Meeresboden zur Backbordseite der Aufbauten hin liegen Windhutzen, Ladebäume, der abgebrochene Schornstein sowie ein Rettungsboot. In Richtung des Hecks schliessen sich zwei weitere Laderäume an. Sie werden zum Teil von den umgestürzten Ladebäumen überspannt. Wie auch in den vorderen Laderäumen finden sich hier Munition, Baumaterial und diverses Kriegsgerät. Die einstöckigen Aufbauten zwischen dem vierten und fünften Laderaum beherbergen die Kombüse sowie einige Vorratsräume. Am Heck fehlt inzwischen die Beplankung. Die roten Weichkorallen an der Reling sowie den Deckverstrebungen sorgen für die nötige Farbe. Gut lässt sich die Ruderanlage und die freiliegende Steuerkette erkennen. Unterhalb der Reling imponieren das gewaltige Ruderblatt sowie die Steuerbordschraube. Die Backbordschraube ist im Boden versunken. Unter dem Ruderblatt findet sich eine riesige künstliche Höhle, die nur durch zwei Ausgänge verlassen werden kann. Das Dämmerlicht trägt zu einer mystischen Stimmung bei.
Umbria
In den 5 Laderäumen werden über 360.000 Bomben sowie 60 Kisten mit Brandbomben und anderen Sprengmitteln verstaut. Weiterhin Autos, Flugzeugteile sowie Zementsäcke und andere Baumaterialien.
Ihre Route führt die „Umbria" über Messina in Sizilien nach Port Said, von wo aus sie durch den Suezkanal und das Rote Meer nach Ostafrika fahren soll.
Nach dem Einlaufen in Port Said am 3. Juni bunkert sie noch einmal 1000 Tonnen Kohle und 130 Tonnen Wasser. Hier gehen 23 britische Navy-Soldaten sowie 2 Lotsen an Bord. In Anbetracht des bevorstehenden Kriegseintritts zwischen Italien und England wird die Kanalpassage bewusst verzögert. So verlässt die „Umbria" mit ihrer brisanten Fracht erst 3 Tage später Suez.
Von nun an verfolgt sie das Kanonenboot „Grimsby". Es stoppt den Frachter in Höhe von Port Sudan mit der Begründung, sie befinde sich in britischen Hoheitsgewässern. Daraufhin geht die „Umbria" am 9. Juni am Wingate Riff vor Anker.
Unter dem Vorwand das Schiff nach Schmuggelware durchsuchen zu wollen, werden unter der Führung von Leutnant Steves 22 Soldaten vom neuseeländischen Kreuzer „Leander" an Bord gebracht. Sie besetzen sofort die strategisch wichtigen Punkte und beginnen eine zeitraubende Durchsuchung.
Am Nachmittag erfährt Kapitän Muiesan in seiner Kajüte über Funk, dass Italien um 19.00 Uhr den Kriegszustand ausrufen wird und mit den ersten Kriegshandlungen ab 0.00 Uhr des kommenden Tages zu rechnen ist.
Muiesan ist klar, dass er keine Zeit mehr verlieren darf, damit die strategisch bedeutsame Ladung nicht in feindliche Hände fällt. Zusammen mit dem ersten Offizier Radolfo Zarli und dem Bordingenieur Carlo Costa plant er die Versenkung.
Schwierigkeiten bereitet ihnen hierbei die unauffällige Evakuierung der Besatzung.
Schliesslich schlägt Muiesan Leutnant Steves vor, eine Rettungsübung durchzuführen, die dieser in der Hoffnung, die „Umbria" noch weiter festhalten zu können, genehmigt. Während die Italiener mit der Übung beginnen, erreicht Steves auf der Brücke die Nachricht von schwerem Wassereinbruch im ganzen Schiff. Nach einigen Minuten und mit zunehmender Schlagseite des Schiffes wird ihm klar, dass er den Untergang nicht mehr verhindern kann.
An Bord der „Gimsby" teilt ihm Muiesan den Kriegseintritt Italiens mit und dass er den Befehl zur Selbstversenkung gegeben hatte.
Er geht daraufhin mit seiner Besatzung noch vor dem Kriegsausbruch in Kriegsgefangenschaft nach Indien.
Shaab Suedi
Am nördlichen Ende lag das Wrack der 1977 gesunkenen "Blue Belt" außerhalb des Riffs. Die Fracht des Schiffes bestand aus Personenkraftwagen und Lastwagen der Marke "Toyota", daher der Name "Toyota Wrack". Es war auf dem Weg von Jeddah nach Port Sudan - die Ursache des Untergangs ist bisher nicht geklärt.
Leider ist die Blue Belt im Sommer 2013 vom Riff gerutscht und kann seitdem nicht mehr getaucht werden. Die Stelle, an der das Wrack so lange war, wird durch Frachtreste am Riff identifiziert. Trotzdem lohnt sich ein Tauchgang in der Umgebung. In einer Tiefe von 5 - 40 m bietet das Riff eine unglaubliche Vielfalt an Korallen, große Napoleons und Mantas sind hier zu Hause. Wenn Sie nach Norden tauchen, erreichen Sie einen wunderschönen Korallengarten mit Hunderten von Tischkorallen in allen Größen und Farben.
Mesharifa
Diese Lagune ist mit großen Mantas gefüllt, die durch die ausserordentliche Fülle von Plankton angezogen werden. Insbesondere zwischen August und November bilden diese faszinierenden Kreaturen Gruppen von bis zu Dutzenden von Tieren. Sie versammeln sich in der Nähe von Kanälen und Passagen, in denen ihnen die Strömung große Mengen von Nahrung bringt. Wie in jedem mit Plankton gefüllten Gebiet ist die Sicht hier nicht sehr gut. Um gute Fotos zu bekommen ist es daher notwendig, sehr dicht an die Tiere heran zu kommen (oft schwimmen sie auch nahe an der Oberfläche).
Shambaia
Langsam gewinnt man an Tiefe und taucht rechte Schulter am Riff entlang. Hier kann es schon zu Begegnungen mit Weißspitzriffhaien kommen.
Das Riff fällt sacht ab und ohne Strömung kann man hier um die vielen Blöcke tauchen. Hartkorallen in großer Vielfalt, wunderschöne intakte Tischkorallen und schöner Bewuchs. Kurz vor dem Ankerplatz sieht man einen Block, der aussieht wie ein riesiger Pilz. Dieser Block ist mit wunderschönen Weichkorallen bewachsen die in Violett-, Weiß- und Blautönen erleuchten. Es lohnt sich genau hinzuschauen, damit die kleinen Plattwürmer aus der Farbenvielfalt des Bewuchses entdeckt werden können. Eine große Barrakudaschule kreuzt auch hier den Weg und erstaunlich ist die Gelassenheit der Räuber, dass der Taucher sich bis auf wenige Zentimeter nähern kann. Unter dem Boot taucht man an der Riffwand in 5m Tiefe oder verharrt unter dem Boot und verbringt die verbleibende Zeit in einem Schwarm von Schwarztupfensüßlippen.
Abington Riff
Das Abington Riff hat eine dreieckige Form und fällt an den Seiten fast senkrecht in die Tiefe ab. An die Ecken schliessen sich unterschiedlich große Plateaus an. Das grösste und am üppigsten bewachsene ist das Westliche. Durch seinen unbemannten, 30 Meter hohen Leuchtturm ist das Riff schon von weitem leicht auszumachen. Er besteht aus einem Metallgerüst, das auf einem rechteckigen Betonfundament steht. Der Turm dient Seevögeln als Rast- und Futterplatz. Die zerhackten Tritonshorn-Schneckenhäuser am Fusse des Turms zeugen hiervon. Nachts ist das Leuchtfeuer noch in einer Entfernung von 20 Seemeilen zu sehen. Aufgrund der exponierten Lage muss mit starker Strömung gerechnet werden.
Südwand mit Westplateau
Die Riffwand fällt auf dieser Seite in Tiefen von 20 bis 25 Metern senkrecht ab und geht darunter in einen Schräghang über. Im Flachwasser bis 4 Meter ist sie von kleinen Canyons, Überhängen und Tunneln durchzogen. Dieser Abschnitt lädt auch zum Schnorcheln ein.
Im tieferen Teil der Riffwand liegen in Spalten grosse Zackenbarsche. Schwärme von Juwelen-Fahnenbarschen halten sich eng am Riff. In den Spalten gibt es sonst nur wenig Interessantes zu entdecken, aber die einfallenden Sonnenstrahlen lassen oft einen bizarren Anblick entstehen. In den zum Teil recht großen Grotten suchen Soldatenfische Deckung.
Unterhalb des Schräghanges beginnt ein Drop-off, an dessen lotrechter Wand riesige Gorgonien ihre Fächer in die Strömung halten. Das Westplateau erstreckt sich in einem Bereich von 25 bis ungefähr 30 Metern. Das Ende fällt steil ins tiefe Blau ab. An seinem Ansatz steht eine grosse Tischkoralle, unter der sich gewöhnlich ein grosser Zackenbarsch aufhält. Der Boden ist mit kleineren Korallenblöcken überzogen, zwischen denen sich von Zeit zu Zeit ein bis zwei Weissspitzen-Riffhaie ausruhen. Auffallend sind die zahlreich vorkommenden Peitschenkorallen. Über dem Plateau kreist häufig ein grosser Schwarm Barakudas.
Nordplateau mit Westseite
Das Plateau besteht aus zwei Stufen. Die obere liegt bei 5 Metern, die untere bei 15 Metern und senkt sich bis in 25 Meter Tiefe zügig ab. Sie ist schön bewachsen und mit grösseren Korallenköpfen besetzt. An der Aussenkante können patrouillierende Weissspitzen-Riffhaie oder Graue Riffhaie angetroffen werden.
Auf dem Plateau ist häufig mit starker Strömung zu rechnen, die ein Verweilen mühsam bis unmöglich macht. In diesem Fall kann der Tauchgang an der nicht so strömungsreichen Westseite entspannt fortgesetzt werden. Die Riffwand fällt hier senkrecht auf 35 bis 40 Meter ab. Sie mündet in einem kleinen Schräghang, unter dem ein Drop-off beginnt. Er reicht bis jenseits der Sporttauchgrenze. Die Wand ist mit zahlreichen Lederkorallen bewachsen, und am südlichen Ende zieht eine kleine Gruppe von Napoleons ihre Kreise. In grösserem Abstand ziehen Schwärme von Stachelmakrelen vorbei und bieten Unterwasserfotografen ein schönes Motiv.
Ostseite mit Südostplateau
Aufgrund der auftretenden Strömung bietet sich auf dieser Seite ein Drifttauchgang an. Kommt sie aus Süden, wird auf Höhe des kleinen Südostplateaus begonnen. Dieses fällt zügig bis auf 35 Meter ab und geht dann in eine senkrechte Wand mit vielen Gorgonien über.
Die Ostseite des Riffs ist stark zerklüftet und bietet seinen Bewohnern zahlreiche Möglichkeiten, Schutz zu suchen. Schwärme von Blaustreifen-Schnappern und Stachelmakrelen stehen in der Strömung. Der Taucher sollte jedoch auf keinen Fall versäumen, in das tiefe Blau hinaus zu spähen. Grosse pelagische Fische, wie Hammerhaie oder Graue Haie ziehen hier vorüber.
Touren
ACHTUNG: Die Tourbeschreibung ist nur ein Vorschlag. Welche Tauchplätze auf der Tour betaucht werden, hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich Wind und Wetter.
Ankunft
Nach Ankunft in Port Sudan Transfer zum Boot.
Einchecken, Abendessen und man verbringt die erste Nacht im Hafen
Abfahrt
Abfahrt am Morgen.
Einweisung auf dem Boot,
Tauch-, Sicherheits- und Ausrüstungsbriefing.
Tauchgang an Shaab Suedi and Qita El Banna
Nachttauchgang wenn möglich
Angarosh Riff
Tauhgänge am Angarosh Riff
Abington Riff
Nachttauchgang wenn möglich
Precontinent II
Tauchgänge am
Merlo Reef
Qita El Banna
Precontinent II
Nachttauchgang an der Precontinent II
Shaab Rumi
Zwei Tauchgänge an
Shaab Rumi Süd
Ein Tauchgang an der Precontinent II
Nachttauchgang an Shaab Rumi
Sanganeb
Tauchgänge an
Shaab Rumi Süd
Sanganeb West
Sanganeb Süd
Nachttauchgang an der Umbria
Rückfahrt
Zwei Tauchgänge an der Umbria
Rückfahrt zum Hafen.
Aus Sicherheitsgründen solltest Du 24 Stunden vor Deinem Heimflug nicht mehr Tauchen.
Check out
Frühstück und Check out.
Transfer zum Flughafen.