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Umbria

  • Ort: Wingate Reef
  • Maximale Tiefe: 5 Meter
  • Minimale Tiefe: 38 Meter
  • Sicht: Aufgrund der sedimentreichen Umgebung zumeist nur mäßig
  • Stapellauf: 30.12.1911
  • Bauwerft: Reiherstiegswerft, Hamburg
  • Bau-Nummer: 444 Flagge
  • italienische Reederei: Lloyd Tristino
  • Länge: 155 Meter
  • Breite: 18 Meter
  • Tiefgang: 5,83 Meter
  • Tragfähigkeit: 6.219 t
  • Antrieb: 2 x 6 Zylinder Dampfmaschine
  • Leistung: 4.300 PS
  • Geschwindigkeit: 12,5 Knoten
  • Gesunken: 9.6.1940
  • Ursache: Selbstversenkung
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Überblick

Zur Versorgung italienischer Truppen in Aden wird die „Umbria" Ende Mai 1940 in Genua, Livorno und Neapel mit diversem Kriegsmaterial beladen. Das 1935 vom Passagierdampfer zum Material- und Truppentransporter umgebaute Schiff wurde bereits zuvor für solche Fahrten verwendet

Beschreibung

In den 5 Laderäumen werden über 360.000 Bomben sowie 60 Kisten mit Brandbomben und anderen Sprengmitteln verstaut. Weiterhin Autos, Flugzeugteile sowie Zementsäcke und andere Baumaterialien.
Ihre Route führt die „Umbria" über Messina in Sizilien nach Port Said, von wo aus sie durch den Suezkanal und das Rote Meer nach Ostafrika fahren soll.
Nach dem Einlaufen in Port Said am 3. Juni bunkert sie noch einmal 1000 Tonnen Kohle und 130 Tonnen Wasser. Hier gehen 23 britische Navy-Soldaten sowie 2 Lotsen an Bord. In Anbetracht des bevorstehenden Kriegseintritts zwischen Italien und England wird die Kanalpassage bewusst verzögert. So verlässt die „Umbria" mit ihrer brisanten Fracht erst 3 Tage später Suez.
Von nun an verfolgt sie das Kanonenboot „Grimsby". Es stoppt den Frachter in Höhe von Port Sudan mit der Begründung, sie befinde sich in britischen Hoheitsgewässern. Daraufhin geht die „Umbria" am 9. Juni am Wingate Riff vor Anker.
Unter dem Vorwand das Schiff nach Schmuggelware durchsuchen zu wollen, werden unter der Führung von Leutnant Steves 22 Soldaten vom neuseeländischen Kreuzer „Leander" an Bord gebracht. Sie besetzen sofort die strategisch wichtigen Punkte und beginnen eine zeitraubende Durchsuchung.
Am Nachmittag erfährt Kapitän Muiesan in seiner Kajüte über Funk, dass Italien um 19.00 Uhr den Kriegszustand ausrufen wird und mit den ersten Kriegshandlungen ab 0.00 Uhr des kommenden Tages zu rechnen ist.
Muiesan ist klar, dass er keine Zeit mehr verlieren darf, damit die strategisch bedeutsame Ladung nicht in feindliche Hände fällt. Zusammen mit dem ersten Offizier Radolfo Zarli und dem Bordingenieur Carlo Costa plant er die Versenkung.
Schwierigkeiten bereitet ihnen hierbei die unauffällige Evakuierung der Besatzung.
Schliesslich schlägt Muiesan Leutnant Steves vor, eine Rettungsübung durchzuführen, die dieser in der Hoffnung, die „Umbria" noch weiter festhalten zu können, genehmigt. Während die Italiener mit der Übung beginnen, erreicht Steves auf der Brücke die Nachricht von schwerem Wassereinbruch im ganzen Schiff. Nach einigen Minuten und mit zunehmender Schlagseite des Schiffes wird ihm klar, dass er den Untergang nicht mehr verhindern kann.
An Bord der „Gimsby" teilt ihm Muiesan den Kriegseintritt Italiens mit und dass er den Befehl zur Selbstversenkung gegeben hatte.
Er geht daraufhin mit seiner Besatzung noch vor dem Kriegsausbruch in Kriegsgefangenschaft nach Indien.

Hotspots

  • Neun Jahre nach ihrem Untergang erweckt die „Umbria" das Interesse des damals 30 Jahre alten Hans Hass. Seine Kontakte zum Gouverneur von Port Sudan ermöglichen es ihm schließlich, an der „Umbria" zu tauchen.
  • Sein Foto- und Filmmaterial trug erheblich zum Mythos des Wracks bei.
  • Inzwischen zählt die „Umbria" zu den bekanntesten Wracks im Roten Meer.